Karenzzeit

Nachdem jetzt zwei Familien mit je fünf Köpfen unter einem Dach leben (wir haben drei Kinder und eine Katze mit vier Jungen) verschieben sich dieses Jahr für mich die Prioritäten. Die Subsistenzarbeit bekommt jetzt auch symbolisch den passenden Stellenwert.

Mit Karolin als Kleinkind zu spielen macht Spass, und mit den grossen zu diskutieren oder gemeinsam einen Film anszuschauen sowieso. Basteln, schaukeln, malen oder spazieren gehen sind jetzt die Haupttätigkeiten. Und Wäsche sortieren, einkaufen, kochen oder aufräumen verstand ich schon immer als eine Art Meditation.

Vieles muss jetzt einfach warten können, manches bleibt auch unerledigt. Mit Juliane teile ich mir die Arbeitstage auf, am Montag ist Karolin bei den Grosseltern, am Mittwoch und Donnerstag vormittag ist sie im Zwergennest. Über den Sommer gibt's eine längere Pause. Und ab Herbst kommt vielleicht ein Au Pair.

Jeremy Rifkin meint, kein Mann habe am Sterbebett noch je bedauert, zu wenig oft am Schreibtisch gesessen zu sein. Das Karenzjahr wird Balance und Ruhe bringen. Das habe ich so noch gut in Erinnerung, als ich mit Leonhard halbtags zu Hause war, bevor er ein Jahr alt wurde.

Schon bin ich mittendrin und gut gelaunt. Ich glaube, diese Laune hält an.

Der Fruehling ist Karolin